Der besseren Lesbarkeit wegen wird diese Sammlung in Abschnitten fortgeführt, wobei jeweils der letzte der neueste ist:

Zuerst mal vorneweg gesagt...

Korrigieren ist nicht lustig!!! Es ist sogar grauenhaft, langweilig und meistens grauenhaft langweilig. Außer ... Manchmal regen ein paar sehr kreative Stellen "zum Schmunzeln" an. Natürlich kann man sich trotzdem noch ärgern, dass es ein Fehler ist, aber immerhin.

Beispielsweise wenn die Teilnehmer eines Grundkurses Gewässer neu benennen, wie etwa "das Mittel mehr", oder Inseln wie "Sizillien", am interessantesten ist jedoch die Kreuzung von Gebirgen: "die Alpeninen".

Häufig gerät auch die Groß- und Kleinschreibung "etwas" durcheinander, etwa wenn über "die Materialabhängigen Stoffe und ihre bedeutung" geschrieben wird, oder über "die Landwirtschaftliche nutzung" (beides Grundkurs). Aber jetzt doch erstmal, quasi als Highlights, meine Lieblingszitate, ebenfalls aus einer Grundkursklausur. Bitte laut lesen, dann entfaltet sich die Wirkung besser: "Durch die Bebauung an der Küste entlang, werden die Nutzung durch die Industrie schädigender, nicht nur durch die lage, sondern auch wegen der Umweltverschmutzung mit sich bringt." Sollte das jedoch nicht der Fall sein, dann befinden wir uns ja schließlich "in der schönen Edülle der Natur. Doch die Menschen nehmen dies nicht war. Sie wohlen immer mehr Luxus. Sie machen lieber Urlauben in riesen Anlagen..."

Alles klar? "Die Entstehung des Mittelmeers entstand genau durch so eine Subduktion zwar im größeren Maße aber im Kleinen so." (11. Klasse)

Gerne sieht man im Grundkurs Antworten, die sich klipp und klar für (oder gegen?) etwas aussprechen, beispielsweise so: "Fazit dadurch: Man soll schon den Tourismus fördern und neue Arbeitsplätze schaffen, jedoch auch die Landwirtschaft berücksichtigen bzw. vernachlässigen." Auch bis jetzt im Deutschen noch nicht vorgesehene Wörter sind immer willkommen: "In Tarent war auch als Ressource Kalk anwesend, welches unumschwinglich für die Eigenherstellung war." Oder: "Viele Touristen fahren auf Inseln oder so um zu baden & da sind Strände unablassbar."

Das klappt dann auch in der 11. Klasse, etwa wenn von der "verwahllosung der Bezirke" die Rede ist.

Ein neues Lieblingszitat behandelt schließlich die ungünstigen Busfahrpläne, gewährt aber auch anderweitig noch tiefe Einblicke: "Mittags kann er nicht nach Hause wegen den Busen". (8.Klasse)

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Jetzt neu: Auch mal wieder ein bisschen was aus Deutsch!

Zum Beispiel hätten wir da die Vorgangsbeschreibung in der 5. Klasse und gleichzeitig die Antwort auf die alte Frage, mit wie vielen "i" man das Wort Lineal schreibt: "Um ein Tiergesicht zu falten benötigt man: ein quartratisches Blattpapier, einen dicken Stift und ein Linieial."

Nicht zu vergessen die Analyse von Gedichten, die ja häufig ebenfalls neue Erkenntnisse beschert. Gefragt war nach dem Metrum, das erste Gedicht beginnt mit dem Vers "War ein Ries´ bei mir zu Gast", das zweite mit "Ehret die Frauen! Sie flechten und weben". Erst mal selber raten! ... Na, wer weiß es? ... Noch ein bisschen Zeit. ... Genau nachdenken! ... ...

Natürlich: Das erste ist ein Trochäus, das zweite ein Daktylus. Leider nicht ganz richtig der Vorschlag aus der 6. Klasse: "Dynoktulus" und "Tynoktulus". Eher schon in der Mythologie bewandert der Mitschüler, er schreibt bei Nummer zwei: "Daidalos". Hier auch falsch die Antwort der Klassenkameradin: "aa=Reiherreim".

Schon viel fundierter sind die Analysen in der 8. Klasse: "Die Grundgedanken des Gedichts ist Gegenüberstellung von Gegenstellung (Antithetik."

Doch genug mit der Lyrik, sachliche Text sind ja auch viel einfacher zu beschreiben: "Zum Beispiel ist eine Zeitung immer sachlich verfasst ist und auch sachliche Wörter verwendet werden." (8. Klasse) Außerdem wird in dieser Jahrgangsstufe endlich mal Wert auf logisches und richtiges Argumentieren gelegt, etwa wenn es um ein Auslandsjahr für Schüler geht: "Schon vor dem Arbeiten macht sich das Austauschjahr bemerkbar, da man wenn man in England oder andern Ländern war, wessen Sprache in der Schule unterrichtet wird, spricht und hort der Schüler die Leute `live´ Englisch sprechen und verbessert sich dadurch, die sieht man z.B. auch die späteren Jahre an der guten Note." Auch aus einer 8. Klasse stammt dieser im Folgenden vollständig (!) wiedergegebene Protokoll-Tagesordnungspunkt: "Herr Reicheneder hohlt eine Folie auf deren ein Gesicht aus Herbstlebensmittel zu sehen ist aus seiner Tasche raus und legt sie auf den Projektor rauf. Dannach schaltet Herr Reicheneder das Gerät an und das Gemälde mit dem Gesicht wird an die Wand projektiert." Während ich das schreibe, erinnere ich mich an einen Aufsatz, ebenfalls ein Protokoll, vom Gymnasium Mühldorf, bzw. an einen Tagesordnungspunkt aus diesem Protokoll. Dort hieß es unter anderem: "Während die Klasse den Hefteintrag, den die Schüler mit Herrn Reicheneder erarbeitet haben, indem es darum geht, dass Vischer zuerst Johannes distanziert, Johannes dann Vorgeladen wird, am 1. Tag zur Komission geht, Ursula zu Schwarzkonz geht, abgewiesen wird, den Freund Wallner trifft und anschliesend ihre Schwester Barbara im Kloster besucht und am 2. Tag Einweg die Sachen für Johannes holt, Beweise findet und Ursula besuch von Vischer und Kathi bekommt, abschreibt, macht sich Herr Mayer Notizen über die Unterrichtsstunde von Herrn Reicheneder". (Anmerkung: distanziert = denunziert, Einweg heißt eigentlich Einwag)

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Aber zurück zur Geografie:

Grundkurs: "Den beim sanften Tourismus sollte man sich mit dem Land, in das man reist, sich beschäftigen und die Art wie man an seinen Zielort kommt nicht von zusätzlichen touristischen Verkehrswegen abhängig machen sondern im interesse der Umwet und die Menschen die dort leben in Einklang zu bringen um auch die Natur zu schützen."

Da ist es leicht verständlich, dass viele Menschen nicht mehr ausschließlich Bauern sein wollen: "Der Nebenerwerbslandwirt hat die Landwirtschaft mehr als Hoppy und lebt von einem anderen Chop." (5. Klasse)

Andernorts wird der Ruf nach Veränderung laut. Ein Schüler der 9. Klasse empfiehlt der US-Landwirtschaft das "string reforming" (statt dem praktizierten, aber wohl schon zu langweiligen strip-farming).

Noch ein paar Erkenntnisse aus dem Grundkurs: 1. Doppelt genäht hält besser -> "Man verfolgte damit das Ziel Industrien aufzubauen, Rohstoffe abzubauen, Sibirien zu erschließen und so die Macht zu vergrößern und Sibirien zu erschließen.", 2. Manche Menschen haben einfach mehr Zeit -> "In Schefferville wurden die Menschen eingeflogen und arbeiteten wegen den der schwierigen Bedingungen nur ca. 10 Tage pro Woche, aber diese für sehr hohe Stundenlöhne." und 3. Erst mal hinsetzen -> "Nicht nur das das Farmsterben kleinen Betrieben die Möglichkeiten zum Erhalt nahm. Durch ihre jetzige Größe sind sie sehr groß und nehmen Platz."

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Ein Schüler aus der fünften Klasse erklärt die Gezeiten: "Bei Ebbe singt das Wasser bis an den Boden. Bei Flut steigt das Wasser an. Bei Hochwasser steigt das Gewässer stnurstrax an. Bei Niedrigwasser singt das Gewässer."

In Deutsch ist es besonders kompliziert, einen Text über einen bereits bestehenden Text zu verfassen, der den bestehenden Text knapp wiedergeben, stilistisch analysieren oder sogar deuten soll. Über einen Brief aus dem Roman "Die Leiden des jungen Werther" von Goethe urteilt beispielsweise ein Schüler a: "In diesem Brief sind viele parataktische Sätz enthalten, da Goethe Werther in seinem Schrieb die Geschichte eines anderen erzählen lässt, findet er in diesen Worten nicht im einzelnen Ausdruck, sondern im Satzgefüge, wodurch sie mehr im Zusammenhang den Leser beeinflussen." Wohingegen Schüler b meint: "Auch, dass er eine Frau liebt, sie aber seine Liebe nicht erwiedert S.72 Z16ff dies lässt sich auch ganz leicht bei dem Briefautor wiederfinden, der Lotte auch liebt doch sie seine Liebe nicht erwiedert sondern mit Wilhelm heiraten möchte." Das ist schwer zu durchschauen. Man vertraut da besser auf die Aussage von Schüler c: "Er will diese Tatsächsach hervorheben und besonders betonen." Das passt irgendwie immer.

Manchmal tritt beim Lesen von Schülerarbeiten bereits eine grundlegende Schwierigkeit auf. Es wird nicht ganz klar, worauf der Schreiber hinauswill. Etwa in Geographie: "Da es außerdem am Mittelmeer liegt, spielt auch eine Rolle, das die spezifische Wasserkapazität von Wasser im Vergleich zur Erde höher ist" (Grundkurs). Oder in Deutsch: "Groß und Ganz kritisiert der Text. Nichts wird gegen den Konsum von Minderjährigen unternommen." Nein, nicht was sie jetzt vielleicht denken. Niemand konsumiert Minderjährige. Der Schüler aus der 10. Klasse meinte den Konsum von Alkohol durch Minderjährige. Ebenso wie sein Klassenkamerad mit der Aussage "z.B. die Studie zum Werbungsverhalten bei Jugendlichen aus Holland" auch nur das von Alkoholwerbung bestimmte Verhalten meint.

Dann doch lieber was einfacheres? Fünfte Klasse zum Beispiel? Erzählen nach einer Bildergeschichte beispielsweise? Aber vorsicht, es soll spannend und gruslig geschrieben werden: "Nach 5 Minuten jedoch schaut er sich doch um, der Mond steht am Himmel, es ist voll Mond hintersich sieht er einen Schatten von Baum zu Baum husch, es ist Gespenschtisch." Manchmal sind wohl gerade Satzbau und Rechtschreibung besonders gruselig und gespenstisch. Ein Schüler beendet seine Erzählung so: "Der Junge sagte das ist meine antwortete ich: `den am linken unteren Eck von hinten war es beschädigt. Stefan sprach: `Danke, sie sind sehr nett vielen Dank!´" Um Spannung bemüht sich auch dieser Ausschnitt: "Immer schneller ging ich doch die Schrittewurden auch immer schneller. Als ich so nach 5 min. mein Dorf sahr fing ich das Shoken an. Jetz sah ich langsam hinter und sah eine schwarze Figur schnell fliehte icht und und wahr fast in meinem Dorf." Haben sie erraten, was Shoken bedeutet? Na, dann ist ja gut.

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(Wird fortgesetzt)